Helmut Qualtinger liest aus Adolf Hitlers Mein Kampf:

 Diese Idee entstand im Thalia Theater Hamburg, das zum 30. Januar 1973 den 40. Jahrestag der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus in den Mittelpunkt seiner Spielplankonzeption stellte.
 In diesem Zusammenhang bedeutete Qualtingers Lesung eine Ergänzung zu George Taboris Auschwitz-Stueck "Die Kannibalen" und zu einer zeitkritischen Revue, die unter dem Titel "Erst ne Weile rechts" die Entwicklung Deutschlands in den ersten beiden jahrzehnten dieses Jahrhunderts bis zum Auftauchen Adolf Hitlers reflektierte.

 In Muenchen kam es dabei sogar zu einem gespenstisch anmutendem Verbot dieser Veranstaltung.

 Auch andernorts wurden gelegentlich Zweifel an der Notwendigkeit geäussert, dieses unselige Zeugnis einer vergangenen Epoche nach so vielen Jahren wieder auzugraben; zumal juengere Menschen hätten heute andere Sorgen und Interessen, als sich ausgerechnet die lächerlichen Tiraden eines Psychopathen anzuhören.

 Von Hitlers irrationaler, aus Angst und Hass entstandener Philosophie brutaler Gewalt wurden Millionen verfuehrt -- und Millionen wurden in ihrem Namen vernichtet.
Und noch immer spukt ihr Geist in den Köpfen vieler, die sich nach autoritärer Ordnung im Staat und Gesellschaft sehnen.

 Qualtinger parodiert hier nicht, er macht aus der Distanz unserer Zeit mit einem welthistorisch verhängnisvollen Buch bekannt, das damals wie heute kaum jemand gr?ndlich gelesen hat.

 Bertold Brechts Warnung: "Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch" hat ihre Aktualität noch immer nicht hinreichend verloren. Nach wie vor besteht daher eine Verpflichtung, sich mit diesem Abschnitt unserer geschichtlichen Vergangenheit auseinander zu setzen, welcher in Hitlers "Mein Kampf" seinen radikalsten Ausdruck fand.

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2 CDs

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Bitte seeden, es sollte jeder einmal gehört haben.